Sicherheitskonzept vereint Zutrittskontrollsysteme

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Die Vielfalt elektronischer Offline-Schließkomponenten öffnet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten der Zutrittskontrolle über eine komfortable Transponder-Bedienung.

Ob in Unternehmen, Behörden oder Einrichtungen des Bildungs- und Gesundheitswesens – der unbefugte Zutritt in sensible Bereiche kann schnell finanzielle Schäden und heikle Imageeinbußen verursachen, das zeigt die Wichtigkeit einheitlicher Sicherheitskonzepte, die Zutrittskontrollsysteme vereinen. Daher gehört eine Zutrittskontrolle zum Schutz gegen Diebstahl, Sabotage oder Datenmissbrauch schon lange zur elementaren Einrichtung – auch und insbesondere in öffentlichen Gebäuden.

Was früher noch aufwändig mit Schlüsseln gelöst wurde, steuert man mittlerweile bevorzugt elektronisch. Der technologische Fortschritt optimiert stetig die Zutrittskontrolle, führt aber in großen Einrichtungen wie Universitäten, Bürohäusern, Industrieparks oder Kliniken über die Jahre hinweg zu einem Wildwuchs an Schließsystemen. So werden ältere Gebäudekomplexe oftmals mechanisch mit Schlüsseln und Profilzylindern gesichert und andere Bereiche auf dem Gelände mit elektronischen Zutrittssystemen der ersten Generation, die noch mit Magnetstreifen-Karten oder veralteten RFID-Transpondern funktionieren.

Patchwork-Systeme sind problembehaftet

Für Gebäudenutzer, die den Zutritt zu mehreren Arealen benötigen, haben solche historisch gewachsenen Patchwork-Konstrukte zur Folge, dass sie ein Sammelsurium an Schlüsseln und Ausweiskarten mit sich führen müssen.

Für Gebäudebetreiber generiert der Systemwildwuchs neben Sicherheitslücken enorme logistische Aufwände und lästige Kostentreiber. Wo Schlüssel zum Einsatz kommen, geht schnell der Überblick verloren, wie viele im Umlauf sind und von wem diese genutzt werden. Jeder Verlust ist kostspielig, weil mechanische Zylinder ausgetauscht werden müssen. Oft kommen noch sogenannte Altanlagenzuschläge für Nachliefergarantien oder Mindermengenzuschläge der Hersteller hinzu. Änderungen der Zutrittsberechtigung erzeugen ebenfalls immensen Aufwand und zeitliche Zutrittsregelungen lassen sich mechanisch gar nicht lösen.

Bei älteren elektronischen Systemen entstehen mit Bezug auf Auslesbarkeit und Kopierschutz häufig Schwachstellen in der Datensicherheit. Auch wird der Missbrauch von Fluchttüren, die im Offline-Betrieb arbeiten, nicht wahrgenommen, da es keine zentrale Meldung und Überwachung gibt.

Erste Schritte aus dem Systemchaos

Das Diak Klinikum in Schwäbisch Hall kennt solche historisch gewachsenen Patchwork-Systeme und die damit verbundenen Problematiken. Das Haus der Zentralversorgung und akademische Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg vereint 23 Kliniken und Zentren auf einem Gelände. Auch dort haben sich im Laufe der Jahrzehnte unterschiedliche mechanische und elektronische Schließsysteme etabliert, die alle separat verwaltet werden müssen.

Im Rahmen eines geplanten Neubaus wurde das Thema Zutrittskontrolle neu angepackt. „Wir wollten für den Diak-Neubau eine Zutrittskontrolle, die zentral administriert und später problemlos auf unsere Bestandsgebäude und anderen Institute ausgeweitet werden kann, um die aufwändigen Altsysteme abzulösen. Für unsere Beschäftigten wünschten wir künftig nur noch ein ID-Medium, mit dem sie sämtliche Türen, Schließfächer und Aufzüge gemäß ihren individuellen Berechtigungen bedienen können“, erzählt Jana Allmendinger, Leiterin Abteilung Bau und Technik des Diak.

Der Krankenhaus-Neubau beherbergt auf 28.000 Quadratmetern acht Betten-Stationen, öffentliche Areale wie Empfang und Cafeteria sowie Untersuchungs- und Behandlungsbereiche. Hinzu kommen Räume der Ver- und Entsorgung wie Lager, Apotheke, Pathologie und Prosektur, Labore, Speisenversorgung, Umkleiden, Wäscheausgabe etc. So viele Bereiche mit unterschiedlichen Sicherheitsanforderungen und Frequentierungen erfordern ein modernes Zutrittskontrollsystem, das sich flexibel und individuell anpassen lässt.

Gewöhnlich hat ein Gebäudebetreiber dann die Qual der Wahl zwischen den Vor- und Nachteilen einer vernetzten Online-Zutrittskontrolle, die man bequem und zentral steuern kann oder einer Offline-Lösung. Ihre Stand-alone-Komponenten sind mit geringerem Installations- und Investitionsaufwand verbunden, dafür dann aber in der Logistik aufwändig, weil jede Berechtigungsänderung an den Einzelgeräten verwaltet werden muss (daher auch gerne als „Turnschuh-Verwaltung“ bezeichnet).

Vorteile aus Online- und Offline-Zutrittskontrolle vereint

Um die vorhandenen Missstände langfristig zu beseitigen und ein System aufzubauen, das flexibel mitwachsen kann, entwickelte das beauftragte Unternehmen Maniago ein elektronisches Zutrittskontrollkonzept für das Diak Klinikum Schwäbisch Hall, welches die Vorteile der Off- und Online-Lösungen sinnvoll vereint.

Bei der Absicherung der hoch frequentierten Eingangs- und Etagentüren kam das vernetzte Türsteuersystem TSS4 des Mainzer Herstellers mit klassisch verkabelten Wandlesern und Verriegelungselementen zum Einsatz. Zugänge, die weniger Belastungen ausgesetzt sind, wurden wirtschaftlich mit batteriebetriebenen Offline-Komponenten gelöst. Diese sind in vielfältigen Bauformen als Schließzylinder, Türbeschläge und Möbelschlösser verfügbar. Auf diese Weise konnten im Neubau des Diak rund 330 Türen sowie 800 Personal-Spinde optimal gesichert werden. Darüber hinaus wurden das Zutrittskontroll-System in Aufzügen integriert, um wichtige Vorzugsregelungen im Klinikalltag zentral und individuell steuern zu können.

Einheitliches Sicherheitssystem vereint Zutrittskontrollsysteme

Dreh- und Angelpunkt dieser innovativen All-in-one-Lösung ist die Software „SGS NET-Z“ von Maniago. Sie bündelt alle Daten der Online- und Offline-Systeme übersichtlich auf einer Bedienoberfläche. Dort werden zentral für rund 1.500 Klinik-Beschäftigte individuelle Berechtigungsprofile erstellt und mittels RFID-Codierung auf personengebundene Transponder gespeichert. Jede Person benötigt also nur noch ein Ausweismedium, um sich gemäß ihrer individuellen Berechtigung im Gebäude bewegen und Zugang zu gesicherten Möbeln wie zum Beispiel Spinde für Wertsachen zu bekommen. Aber auch externe Dienstleister wie Lieferanten, Reinigungskräfte und Handwerker oder Praktikanten können nun problemlos mit räumlich und zeitlich beschränkten Zutrittsrechten ausgestattet werden. Bei Verlust oder Diebstahl eines Transponders wird dieser einfach und schnell mittels Softwareanwendung gesperrt.

„Über die zentrale und übersichtliche Verwaltung der Berechtigungsprofile konnten wir bereits kurzfristig eine enorme Entlastung erreichen. Aber auch auf lange Sicht sind wir flexibler geworden, wenn etwa das Gebäude umorganisiert oder Teile davon neu genutzt werden sollen. Statt aufwändigem Zylindertausch braucht es nur noch eine einfache Umprogrammierung, die wir selbst vornehmen können“, freut sich Bernd Höflinger, Abteilungsleiter Informationstechnologie des Diak Klinikum Schwäbisch Hall über das realisierte Zutrittskontrollsystem.

Skalierbarkeit und neues Servicepotenzial

Wie in der Ausschreibung der Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall gGmbH vorgesehen, ist das zentralisierte Zutrittskontrollsystem skalierbar und kann ohne Probleme auf die Bestandsgebäude oder neue Areale ausgeweitet werden. Darüber hinaus ermöglicht die neue Transponder-Generation eine Anbindung weiterer Funktionen und Services wie etwa Personalzeiterfassung oder bargeldlose Zahlungssysteme. Der Fortschritt in der RFID-Technologie, die immer leistungsstärker und in ihrer Verschlüsselung ausgeklügelter wird, steigert dabei zusätzlich die Sicherheit sowie die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten. Betreiber können künftig also zunehmend auf eine Karte setzen (oder wahlweise einen Schlüsselanhänger), wenn es um Sicherheit und Service in ihren Gebäuden geht.


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