So kommen Brandmeldeanlage und Sprachalarmierung zusammen

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Die Steuerung von Brandmeldeanlage und Sprachalarmierungssystem über eine gemeinsame Oberfläche hilft im Brandfall, Gebäude schneller zu evakuieren.

Wie können Brandmeldeanlage und Sprachalarm werden zentral über ein Touch-Screen-Display gesteuert werden? Eine entscheidende Frage, denn für den Notfall so gut wie irgend möglich gerüstet und vorbereitet zu sein, ist eine der wichtigsten Aufgaben für jeden Gebäude- oder Sicherheitsmanager. Dazu zählt, die Abläufe genau zu kennen, wenn der Feueralarm ausgelöst wird und ein Gebäude möglichst schnell geräumt werden muss. Dann muss jeder Handgriff sitzen, denn jede Sekunde zählt. Blitzschnell muss man erkennen können, wo sich der Brandherd befindet und welche Räume und Etagen als erstes evakuiert werden müssen. Voraussetzung dafür ist, sofort den Überblick über die gesamte Lage zu bekommen und alle notwendigen Maßnahmen von einem zentralen Ort aus steuern und kontrollieren zu können.

Um diesen vollständigen Überblick zu bekommen, ist es notwendig, dass Brandmelde- und Sprachalarmierungssysteme nicht nur vernetzt sind, sondern die Alarme und Statusmeldungen auch an einem Ort zusammenlaufen und die beiden verschiedenen Sicherheitssysteme aufeinander abgestimmt sind. Soweit die ideale Lösung. Die Wirklichkeit sieht vielerorts leider noch anders aus: Da gibt es zum Teil abenteuerliche, handgestrickte Lösungen, über die die Brandmeldezentrale und das Sprachalarmsystem zwar an einem Ort, aber nach wie vor als zwei getrennte Systeme manuell bedient werden. Installation und Bedienung sind komplex und kosten im Notfall wertvolle Zeit.

IP-Verbindung zwischen Brandmelde- und Sprachalarmierungssystem

Für die Integration von Brandmelde- und Sprachalarmierungssystem bietet Bosch seit einigen Jahren den „Smart Safety Link“, über den sich beide Systeme IP-basiert verbinden lassen. Die IP-Verbindung tritt dabei an die Stelle von mehreren Relais-basierten Verbindungen pro Evakuierungszone. Weil dadurch weniger Kabel verlegt werden müssen, reduzieren sich Installationszeit und -kosten. Weil die IP-Verbindungen kontinuierlich überwacht werden, wird der Betrieb der Anlage sicherer – die Fehlerwahrscheinlichkeit sinkt.

Je nach Gebäudegröße können ein oder mehrere Sprachalarmierungssysteme an die Brandmeldezentralen angeschlossen werden. Interface-Module zwischen den Sprachalarmierungssystemen können entfallen, was das Systemdesign vereinfacht und die Zuverlässigkeit erhöht.

https://www.sicherheit.info/brandmelde-und-sprachalarmanlagen-von-bks-zertifiziert

Evakuierung Schritt für Schritt nach Zonen

Im Alarmfall aktiviert die Brandmeldezentrale die entsprechende Zone des Evakuierungssystems. Die Integration via „Smart Safety Link“ ermöglicht Funktionen wie die sprachgeführte Gebäuderäumung, gestaffelt nach Zonen. Räume oder Stockwerke können einzeln angesprochen und je nach Gefahrenlage nacheinander geräumt werden. Das erleichtert eine geordnete Evakuierung und hilft, Panik zu vermeiden.

Während die technische Integration über IP mittels neuer Versionen von „ Smart Safety Link“ seit Jahren laufend vereinfacht wird, gibt es jetzt bei der integrierten Bedienung von Brandmeldeanlage und Sprachalarmierung einen großen Entwicklungssprung: Bosch hat unter dem Namen „Avenar“ eine neue Generation von Brandmeldezentralen auf den Markt gebracht. Die neue Serie markiert einen Meilenstein im Brandschutz und unterstützt den Wandel hin zu integrierten Smart-Building-Lösungen auf Basis des Internets der Dinge (IoT). „Avenar panel 2000“ und „8000“ bieten deutliche Verbesserungen hinsichtlich Skalierbarkeit, Rechenleistung, Integrierbarkeit und Bedienfreundlichkeit. Damit ermöglichen sie Sicherheitsverantwortlichen und Gebäudebetreibern ein deutlich höheres Maß an Sicherheit und Kontrolle.

Eine gemeinsame graphische Benutzeroberfläche für beide Sicherheitssysteme

Waren in der Vergangenheit häufig noch zwei getrennte Benutzeroberflächen zur jeweiligen Steuerung von Brandmeldeanlage und Sprachalarmierungssystem nötig, ermöglicht „Avenar panel“ die gemeinsame Steuerung über ein Display mit graphischer, intuitiver Benutzeroberfläche, genannt „eMatrix“. Mit dem 7-Zoll-Touchscreen stellt „eMatrix“ eine technische Neuheit dar. Der Status der angeschlossenen Brandschutzeinrichtungen und Evakuierungszonen wird jederzeit mittels Farben (rot-gelb-grün) anzeigt.

Werden im Alarmfall vom Sicherheitssystem Schutzmaßnahmen automatisch eingeleitet, bekommt das Sicherheitspersonal laufend Feedback angezeigt, das so die gesamte Lage im Blick, alle Maßnahmen überwachen und, wenn nötig, jederzeit manuell eingreifen kann. Im Brandfall werden die Brandschutzeinrichtungen über das Start-Menü gesteuert, einschließlich Türsteuerung sowie Heizung, Lüftung und Klimaanlage. Wichtige manuelle Befehle zur Bearbeitung von Alarmen und Meldungen werden über das Berühren von Icons gegeben. So wird die Evakuierung mittels Schallgebern, Stroboskoplicht oder Sprachdurchsagen durch das Berühren eines EVAC-Piktogramms eingeleitet. Das angezeigte Feedback über den Verlauf der eingeleiteten Maßnahmen erlaubt es dem Sicherheitspersonal, jederzeit unmittelbar auf die sich ändernde Situation zu reagieren.

„Avenar panel 2000“ ersetzt bei Bosch die Brandmeldezentrale der Serie 1200 für kleinere Projekte; sie unterstützt bis zu vier Ringe statt wie bisher zwei beim Vorgängermodell und dient damit als erweiterte Lösung für kleine bis mittelgroße Anwendungen mit bis zu 512 angeschlossenen Brandmeldern und Meldepunkten. „Avenar panel 2000“ kann als über ein Gebäude verteiltes Brandschutz-Netzwerk betrieben werden, was Verkabelungskosten spart. Außerdem vereinfacht die Lösung den Planungs- und Einkaufsprozess für Systemintegratoren, weil es sich um ein Baukastensystem handelt, das nach Bedarf modular erweitert werden kann.

„Avenar panel 8000“ ist die Lösung für größere Installationen, ersetzt die modulare Brandmeldezentrale der Serie 5000 und unterstützt bis zu 32 Ringe mit bis zu 4096 Brandmeldern und Meldepunkten pro Zentrale.

Beide Brandmeldeanlagen unterstützen die heutige Generation von Brandmeldern basierend auf Local Security Network (LSNi)-Verbindungen sowie Sprechstellen und andere wichtige Systemkomponenten. Die neuen Brandmeldezentralen können in bestehende Netzwerkarchitekturen integriert werden, etwa in die Modulare Brandmeldezentrale der Serie 5000 von Bosch.

https://www.sicherheit.info/videobasierte-branderkennung

Brandmeldezentralen und Sprachalarmierungsanlagen bilden ein Netzwerk

Beide Avenar panels unterstützen aktuelle Ethernet-Systemarchitekturen mit schneller 100Mbit-Datenübertragung. Vier externe Ethernet-Schnittstellen ermöglichen die Vernetzung von Brandmeldezentralen und Sprachalarmierungsanlagen zu einem Netzwerk sowie die Anbindung an Gebäudemanagementsysteme und weitere Sicherheitstechnik einschließlich Remote Services für cloud-basierte Steuerung und Wartung.

Die Kombination aus „Smart Safety Link“ und „eMatrix“-Display der Avenar panels hebt die Überwachung, Kontrolle und Steuerung von Brandmelde- und Evakuierungssystemen hinsichtlich Übersicht und Bedienbarkeit auf ein neues Niveau. Der Einsatz von lebensrettender Sicherheitstechnik wird dadurch wesentlich effizienter und das Leben von Gebäudemanagern einfacher. Gut für den Brandschutz. Gut für die Sicherheit.

Johannes Stauber, Gruppenleiter Produktmanagement Brandmeldesysteme bei Bosch Building Technologies.


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