Studie belegt: Rauchwarnmelder retten Leben

Die Studie „Wirksamkeitsnachweis der Rauchwarnmelderpflicht“ von Dr. Sebastian Festag und Dr. Marion Meinert belegt nachweislich die Bedeutung der Rauchwarnmelderpflicht in Deutschland und den Rückgang der Brandtoten.

Statistisch abgesichert wurden danach im Untersuchungszeitraum 501 Menschenleben dank Rauchwarnmelder gerettet. Damit bestätigt die aktuelle Analyse die bereits 2013 durch die „Sulzburger Studie“ nachgewiesenen positiven Effekte der Rauchwarnmelderpflicht. Die Wirksamkeit der Rauchwarnmelderpflicht ist hoch“, erklärt Dr. Sebastian Festag, Risikoforscher bei Hekatron Brandschutz. Denn statistisch gesehen, verstarben im Mittelwert über die Jahre seit der Einführung der Rauchwarnmelder-Pflicht (RWM-Pflicht) 68 Personen weniger pro Jahr. Das sind rund 20 Prozent weniger Brandsterbefälle im häuslichen Umfeld im Vergleich zum Mittelwert von 380 Todesopfern vor Einführung der RWM-Pflicht. „Der positive Effekt konnte für Neu- und Bestandsbauten nachgewiesen werden“, ergänzt Dr. Festag, der die Studie gemeinsam mit seiner Kollegin Dr. Marion Meinert verfasst hat.

Umfassender Schutz durch Rauchwarnmelder

Für den Wissenschaftler, der sein Know-how auch in gemeinnützigen Gremien wie der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e. V. und der Gesellschaft für Sicherheitswissenschaft e. V. einbringt, sind die Zahlen jedoch „nur die Spitze des Eisbergs“. Eine Einschätzung, die sich auch auf den Unfallforscher Herbert William Heinrich stützt. Denn nach seiner sogenannten Unfallpyramide liegen einem tödlichen Unfall zehn schwere und 10.000 Beinahe-Unfälle zugrunde. Das heißt, „die RWM-Pflicht schützt noch deutlich umfassender, als es die vorgelegten Zahlen aus dem Untersuchungszeitraum von 1998 bis 2016 vermuten lassen“, so Dr. Festag.

Studie zeigt: Rauchwarnmelder flächendeckend installieren rettet Leben

Von zentraler Bedeutung ist für ihn deshalb auch der Ausstattungsgrad der Haushalte mit Rauchwarnmeldern. Nach seinen Hochrechnungen, bei denen er sich auf die Ergebnisse von Forsa-Umfragen stützt, sind hierzulande aktuell nur 50 bis 60 % aller Haushalte pflichtgemäß mit Rauchwarnmeldern ausgestattet. In den USA liegt der Ausstattungsgrad mit 95 % deutlich höher. „Hier müssen wir ansetzen und noch mehr Aufklärungsarbeit leisten, um den Schutz für die Bewohner zu erhöhen“, so Dr. Festag.

Zudem geht der in der Studie beschriebene Effekt hauptsächlich auf den Einbau von Rauchmeldern in Neubauten zurück. Denn die Nachrüstpflicht für Bestandsbauten greift erst seit 2010 und wurde im Untersuchungszeitraum auch nur von einzelnen Bundesländern vorgeschrieben. Bei einer vollständigen Umsetzung der RWM-Pflicht auch in bestehenden Gebäuden „kann deshalb von deutlich mehr geretteten Personen ausgegangen werden“, so Dr. Festag. Die vollständige Studie kann unter prosicherheit.net/studie-rauchwarnmelderpflicht kostenlos heruntergeladen werden.