Türen und Fenster schützen Museen

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Live-Tests an einem RC5-Fenster

Um Kunst und Kulturgüter für Besucher und nachfolgende Generationen zu bewahren, müssen die Exponate in Museen auf vielfältigste Weise geschützt werden; zum Sicherheitskonzept sollten daher auch mechanische Systeme wie Türen, Fenster und Fassadenelemente gehören.

Der Marburger Sicherheitsspezialist Sälzer hat sich auf Produkte und Lösungen für sicherheitsempfindliche Gebäude und Liegenschaften spezialisiert. Zum Schutz der Gebäudehülle von Museumsbauten empfiehlt er geprüfte Türen, Fenster und Fassadenelemente hoher Widerstandsklassen, die ein gewaltsames Eindringen in den meisten Fällen vereiteln können oder zumindest massiv verzögernd helfen.

Drei Säulen des Sicherheitskonzepts in Museen

Die drei Säulen eines schlüssigen Sicherheitskonzeptes – hierin sind sich die Experten einig – sind bauliche/mechanische Sicherungen in Kombination mit elektronischer Überwachung (Detektion und Alarmierung) und einer Reihe von individuellen organisatorischen Maßnahmen. Diese drei Bereiche müssen koordiniert ineinandergreifen. Da sich die überwiegende Zahl der versuchten Diebstähle auf Museen außerhalb der Öffnungszeiten abspielt, kommt der Gebäudehülle, wenn nicht bereits der Peripherie, die Rolle der ersten zu überwindenden Barriere zu. Fallbeispiele der letzten zehn Jahre bestätigen die Verwundbarkeit von Museumsbauten angesichts mangelhafter baulicher Absicherung: Ob beim Museum für moderne Kunst in Paris (2010), dem Goldmünzenraub im Bode-Museum Berlin (2017), oder jüngst in Berlin-Lichtenberg und in Dresdens Grünem Gewölbe (beide 2019) – in allen genannten Fällen erfolgte der Einbruch in die Ausstellungsräume über mechanisch und baulich unzureichend gesicherte Fenster, wiederholt auch in höheren Etagen gelegen.

Gewaltsames Eindringen mit Türen, Fenstern und Fassadenelementen verzögern

Bei der mechanischen und baulichen Gebäudesicherheit geht es im Wesentlichen um eine zeitliche Verzögerung des gewaltsamen Eindringens. Die Wertigkeit der zu schützenden Gegenstände sollte dabei die Schutzziele und damit die Sicherheitsklassen der eingesetzten Bauteile determinieren. Denn mit dem Wert des potenziellen Diebesgutes steigt in aller Regel auch die Professionalität in der Ausführung der mechanischen Angriffe. Traditionelle Einbrechertools wie Kuhfuß, Hammer und Bolzenschneider werden auf professioneller Ebene durch leistungsfähige Elektrowerkzeuge mit moderner Akkutechnik ersetzt. Zum Profi-Repertoire gehören daher immer häufiger auch Bohrmaschine, Loch-, Säbel- und Stichsäge sowie Winkelschleifer, mit denen wahlweise Glas, Rahmen oder Beschläge traktiert werden.

Der praxisnahen Logik einer risikoabhängigen Abstufung von Sicherheitsklassen folgt auch die Europäische Norm für Einbruchhemmung DIN EN 1627-1630. Sie ist gestaffelt aufgebaut: Sechs verschiedene Widerstandsklassen (RC/ Resistance Class 1-6, 1 geringste und 6 höchste Klasse) sind darin im Hinblick auf zu erbringende Sicherheitsleistungen und Testanforderungen verbindlich geregelt. Geprüft wird in den oberen Widerstandsklassen sehr realitätsnah nicht nur mit Äxten, sondern vor allem mit den zuvor genannten Profi-Einbruchswerkzeugen.

Bis zu 20 Minuten resistent

Für Türen, Fenster und Fassaden in der Außenhülle eines Museums – insbesondere im Erdgeschoss und in Stockwerken mit Terrassen, empfehlen die Sicherheitsexperten von Sälzer Bauteile der Widerstandsklasse RC5. Elemente, die für diese Widerstandsklasse geprüft und zugelassen wurden, halten professionelle Täter mit leistungsfähigen Einbruchwerkzeugen mindestens 15 min lang (RC6 sogar 20 min) von einem gewaltsamen Zutritt ab. Zeit genug, um Sicherheitskräften nach bauteilgekoppelter Alarmierung die Möglichkeit zu geben, am Tatort einzutreffen und Maßnahmen zu ergreifen.

Je nach Einbausituation des Sicherheitsbauteils können wichtige Zusatzanforderungen neben die Einbruchhemmung treten. Geregelte Öffenbarkeit von Türen und Fenstern muss einfach und komfortabel gewährleistet sein, bisweilen können aber auch zusätzliche Anforderungen aus den Bereichen Brandschutz, Durchschusshemmung und/oder Flucht- und Rettungswegsicherung hinzutreten. Sälzer hat in seinem Produktangebot auch diese multifunktionalen Anforderungen berücksichtigt. So besteht die Möglichkeit, jede Tür, jedes Fenster und komplette Fassaden den individuell geforderten Schutzfunktionen modular anzupassen – bis in höchste Schutzklassen hinein. Diese Schutzkonzepte finden dabei sowohl im Bestands- sowie Neubau Anwendung.

Transparenz und Baustile berücksichtigen

Neben der Sicherheit als Kernanforderung haben alle jüngeren Produktentwicklungen auch die Ästhetik umfassend berücksichtigt. Zwei Gestaltungsaspekte stehen dabei im Vordergrund. Zum einen müssen moderne Sicherheitsbauteile für Fassade und Innenausbau transparent sein, um auf die Akzeptanz der Planer, Betreiber und Benutzer zu stoßen. Zum anderen muss es möglich sein, auch in den Bauformen der sicherheitsrelevanten Fenster und Türen den individuellen Baustil, oft sogar besondere Denkmalschutzanforderungen gestalterisch zu reflektieren.

Den Wunsch nach größtmöglicher Transparenz beantworten die Systeme mit dem großflächigen Einsatz modernster, mehrschichtiger Sicherheitsgläser teilweise mit Polycarbonatlayern. Solche Spezialgläser bieten selbst bei hohen Glasdicken/Schutzklassen durch Verwendung von Weißglas eine „normale“, hell-transparente Glasoptik. Die optische Anpassung von Sicherheitsbauteilen an unterschiedliche Baustile ist durch eine nahezu grenzenlose Auswahl an Oberflächenbeschichtungen, Deckschalen und Beplankungen aus Stein, Bronze, Edelstahl und verschiedenen Holzarten gegeben. .

Funktionen und wartungsarme Betriebstauglichkeit der Fenster, Türen und Fassaden sind mit Tests, Zertifikaten und Prüfzeugnissen von unabhängigen nationalen und internationalen Instituten belegt und über mehr als 250 eigene Patente und 950 Prüfzeugnisse abgesichert. Die „Kunst des wirksamen Schutzes“ besteht letztlich darin, diese geprüften Produkte im Rahmen eines ganzheitlichen Sicherheitskonzeptes sinnvoll einzubinden. Auch hierbei ist der Marburger Spezialist für Gebäudesicherheit interessierten Bauherren und Planern beratend behilflich.

Jutta Winter, Leiterin Marketing, Sälzer GmbH


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